Wie entsteht Karies?
Nach jeder Mahlzeit bauen Bakterien in der Mundhöhle Kohlenhydrate ab. Ganz besonders gern mögen sie Zucker. Wenn die Bakterien den Zucker verarbeiten bilden sich Säuren. Die Säuren greifen die Zähne an und entziehen ihnen wichtige Mineralstoffe. Ein Entkalkungsprozess startet.
Wenn sich dieser Säureangriff und die Demineralisierung ständig wiederholt und dem System keine Zeit bleibt, sich dazwischen zu erholen, kann Karies entstehen.
Im Prinzip ist die Tafel Schokolade, die man über den Tag kontinuierlich verteilt ist, also immer wieder ein Stückchen, problematischer für die Zähne, als wenn man einmal süß ist.
Süß sollte man aber generell möglichst einschränken.
Wenn Sie die folgenden 5 wesentliche Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung beachten, können Sie selbst alles dafür tun, Karies zu vermeiden.
- Zähneputzen
- möglichst wenig Zucker essen
- Kaugummikauen nach dem Essen
- Individualprophylaxe/professionelle Zahnreinigung
- Fluoridierung
1. Das Zähneputzen
Wir sollten uns mindestens zweimal täglich gründlich die Zähne putzen, und zwar mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Die Zahnpasta sollte einen mittleren RDA- Wert haben, dazu später mehr in einem anderen Beitrag. Ziel dabei ist nicht nur die Beseitigung von Speiseresten sondern besonders die möglichst vollständige Entfernung des sogenannten bakteriellen Zahnbelages. Hierbei spielt die richtige Putztechnik und Sorgfalt eine größere Rolle als die Frage ob elektrisch oder mit einer Handzahnbürste oder welche Zahnpasta verwendet wird. Das Putzen sollte mindestens zwei Minuten dauern und nach den Mahlzeiten erfolgen. Diese 2 Minuten sind erforderlich, um tatsächlich alle Seiten und Flächen des gesamten Gebisses zu reinigen. Unser Prophylaxe-Team zeigt Ihnen wie das ganz genau gemacht wird. Die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen ist eine zusätzliche Empfehlung!
2. Der Zuckerkonsum
Die Gesamtmenge der täglichen Zuckeraufnahme und die Anzahl zuckerhaltiger Mahlzeiten oder zuckerhaltiger Getränke sollte möglichst gering gehalten werden. Laut WHO sollten es maximal 6 Teelöffel beim Erwachsenen sein WHO opens public consultation on draft sugars guideline . Besonders zugesetzter Industriezucker, der sogenannte freie Zucker ist ein Problem. Aber auch Zucker, der natürlich in Honig, Fruchtsäften, Sirup etc. vorhanden ist, wird von Bakterien geliebt und schadet unserem Körper generell. Zucker erhöht das Entzündungsniveau des Organismus.
3. Das Kaugummikauen
Regelmäßiges Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann zur Kariesprophylaxe zusätzlich beitragen und ist deshalb insbesondere nach den Mahlzeiten ratsam. Der Grund: Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi mit Geschmacksstoffen regt den Fluss des Speichels an, der Speichel neutralisiert die zahnschädliche Säuren. Ausserdem spült er Nahrungsreste aus der Mundhöhle und versorgt die Zahnsubstanz mit Mineralstoffen. Wird der Speichelfluss nach dem Essen oder Trinken regelmäßig angekurbelt, sinkt das Kariesrisiko.
4. Nehmen Sie die individuelle Prophylaxe war.
Lassen Sie regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Und achten Sie dabei auf die Verwendung schonender Instrumente und Geräte und die Qualifizierung der Mitarbeiter. Wir arbeiten mit der Guided Biofilm Therapie. Je nachdem wie gut Ihre häusliche Zahnreinigung, Ihr Genussmittel- und Zuckerkosum ist, ob sie Rauchen oder viel Tee und Kaffee trinken, empfehlen wir eine professionelle Zahnreinigung alle 3-6 Monate.
5. Weitere Fluoridierungsmaßnahmen
Neben dem Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und der Verwendung von fluoridhaltigem Speisesalz im Haushalt können weitere lokale direkte Fluoridierungsmaßnahmen angezeigt sein. Dies gilt besonders für Menschen, die bereits akut an Karies erkrankt sind. Möglich ist hier die Anwendung von Zahnpasten mit erhöhter Fluoridkonzentration oder fluoridhaltigen Lacken, Gelen und Spüllösungen. Fragen Sie uns am besten.
Was auch hilft: Chlorhexidin-Lack mit mindestens 1 % CHX anwenden, zb. im Zahnwechsel bei durchbrechenden bleibenden Zähnen oder im freiliegenden Wurzelbereich der Zähne. Lassen Sie sich und Ihre Kinder im Zahnwechsel-Alter von uns daraufhin untersuchen und beraten.